Aktion mit Sonnenbank | Folienplot | diverse Materialien
Anlässlich der Ausstellung "Stillstand der Sonne" zur Wintersonnwende biete ich den Ausstellungsbesuchern an, sich mit einer Sonnenbank und Schablonen gezielt einen Sonnenbrand machen zu lassen. Als Motive stelle ich verschiedene Zitate zum Thema Sonne, Kunst sowie meine Signatur zur Auswahl.
Folienplot / Zitate
Schablonen / Kopien
Bestrahlungstest
Geh mir aus der Sonne!
Einen Sonnenbrand zu haben fühlt sich wunderbar schrecklich an. Der leichtsinnige Sommertag glüht nach auf der geschundenen Haut und mit ihm die Sorglosigkeit und ein kleines schlechtes Gewissen, denn eigentlich wissen wir: die Haut hat ein Gedächtnis. Muss sie sich zu viel merken, kann sie krank werden. Im Wechsel der Moden changiert unser Teint von Bräune zu Blässe, von Madame Pompadour zu Dieter Bohlen. Prägnant ist heute vor allem ein Schwanken zwischen Vernunft und Übermut im Umgang mit der Sonnenstrahlung: Epigonen des Ikarus gleich frequentieren wir Sonnenbänke und benutzen gleichzeitig Sunblocker als Schutz und Selbstbräuner an Stelle des Sonnenbades.
Thilo Droste lädt den Besucher der Ausstellung "Stillstand der Sonne" zu einem künstlich-künstlerischen Sonnenbad ein und spricht gleichermaßen die Gedächtnisleistung der Haut wie ihre archaische Funktion als Leinwand an, indem er Schablonen anbietet, um sich von der UV-Strahlung des Solariums "tätowieren" zu lassen. Die Eitelkeit der Muse und die Hybris des Künstlers, der sich sonnengottgleich in sein Werk einschreibt (oder -brennt) werden in der schelmischen Inszenierung zusammengeführt und befragt.
Text: A. Brannys
Fotos: D. Schamuhn